Kräuter im Weinviertler Jahreskreis

Vom Pingstkini bis zum Rosmarinsträußel

Hollabrunn – Zu einem interessanten Kräuter-Seminar lud die AGRAR PLUS Akademie am 7. Oktober 2015 nach Hollabrunn. Rund 30 Interessierte lauschten den Ausführungen des Dialekt- und Brauchtumforschers  Michael Staribacher aus Eichenbrunn.

Ing. Michael Staribacher erzählte über die verschiedenen Pflanzen, die im Weinviertler Jahreskreis zum Einsatz kommen. Der Bogen spannt sich dabei vom Räuchern in den Raunächten über das Oster-Ratschen bis hin zu Geburt, Hochzeit und Tod.

In allen Lebensphasen kommen Pflanzen und Kräuter zum Einsatz, wobei sich das Weinviertel auch ganz besondere Traditionen erhalten hat. So gibt es einzig noch in Patzmannsdorf den „Pfingstkini“, eine mit Laub geschmückte Gestalt, die mit den Kindern durch das Dorf zieht und Geld sammelt.

Rosmarin steht für alle Übergänge im Leben und wurde früher beim Begräbnis eingesetzt, heute kennt man das Rosmarin-Sträußel zum Anstecken vor allem als Zeichen für die Hochzeitsgäste. Seit jeher soll Rosmarin böse Geister abwehren, die angeblich besonders in den Lebensübergängen aktiv sind.

Zusätzlich wurden auch die Weinviertlerischen Dialektbegriffe beleuchtet, ein Steckenpferd des Vortragenden, der damit das überlieferte Wissen rund um die Kräuter abrundete. Nur wenige wussten, dass der Wiesenkerbel in einigen Weinviertler Gegenden „Koipaskern“ genannt wird, oder der Wacholder „Kraunawittn“.

Foto-Credit: AGRAR PLUS

Zurück

nach oben