Indoor-Aquakulturtagung war nicht nur für die Fische

Das Fischzuchtpotential in Österreich ist enorm

Sehr gut besucht war die von der AGRAR PLUS Akademie organisierte erste Fachtagung "Indoor-Aquakultur in Österreich – ein neuer Weg und regionale Chance?" am 01. Oktober 2015 in der LK Niederösterreich in St. Pölten. Mehr als 35 interessierte Teilnehmer erhielten Informationen über die Österreichische Strategie zur Förderung der nationalen Fischproduktion, tierschutz- und sonstige rechtliche Aspekte und Beispiele aus der Praxis.

DI Dr. Lentsch, Ministerium für ein lebenswertes Österreich, zeigte anhand statistischer Daten den Anstieg des Fischkonsums  in Österreich (derzeit rund 8 kg Pro-Kopf-Verbrauch). Die  Österreicher verspeisen jährlich rd. 70.000 Tonnen Fische, Weich- und Schalentiere, fast zur Gänze Importware. Auch bei Süßwasserfischen werden jährlich über 9.000 Tonnen eingeführt. Bei einem geringen heimischen Selbstversorgungsgrad (ca. 5 %) spiegeln diese Zahlen das enorme zukünftige Potential für Indoor-Kreislaufanlagen in Österreich wider.

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorgaben zu beachten sind, erläuterten aus tierschutzrechtlicher Sicht Dr. Heistinger, Tierarzt und im Rahmen des NÖ Tiergesundheitsdienstes tätig und Mag. Kalkus, NÖ Landwirtschaftskammer, bezüglich baurechtliche Genehmigungen und Gewerberecht.

Als ersten Fisch-Shooting-Star einer bestehenden Indoor-Kreislaufanlage in Österreich stellte Hr. Gottfried Pichler von Waldland den „Afrikanischen Wels“ vor, der mittlerweile zu einem echten Waldviertler geworden ist. Der reich bebilderte Vortrag vermittelte interessante Eindrücke aus dem täglichen Arbeitsablauf bei einer eingehausten Aquakulturanlage.
Nicht minder spannend schloss der Beitrag von Dipl.Biol. Marcus Thon über eine Indoor-Garnelen-Produktionsanlage der Firma green aqua farming in Deutschland an, welcher technische Anforderungen und wirtschaftliche Überlegungen präsentierte.

Da für die Produktionsseite naturgemäß der Absatz eine sehr wichtige Rolle spielt, erklärte Mag. Petra Kamleitner die nachhaltige, regionale Frischfischeinkaufspolitik im österreichischen Lebensmittelhandel anhand von SPAR Österreich. Auch in diesem Vortrag wurde das Absatzpotential von heimisch produziertem Fisch  deutlich aufgezeigt.

DI (FH) Hoffmann, lk-projekt nö/wien, gewährte abschließend Einblicke in mögliche Zukunftsszenarien im urbanen Bereich, wie etwa Aquaponic – ein Verfahren, das Fischzucht in Aquakultur mit der Kultivierung von Nutzpflanzen in Hydrokultur verbindet.

Angeregte Diskussionen, moderiert von DI Christian Burger,  und interessante praxisorientierte Fragen aus dem Publikum nach den Vorträgen gestalteten die Fachtagung kurzweilig und sehr spannend.

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